Als Hanna erfuhr, dass sie Zwillinge erwartete, war sie schockiert, aber auch neugierig über die Reise, die vor ihr lag. In diesem Interview erzählt sie von ihrer Schwangerschaft und ihrem ersten Jahr als Mutter von Zwillingen!
Du bist bald seit einem Jahr Mutter deiner Zwillingsmädchen – HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH! Wie fühlt sich das an?
Danke! Es fühlt sich immer noch völlig unwirklich an. Wahrscheinlich wie für die meisten Eltern – die Zeit ist wie im Flug vergangen! Dieses Jahr war ich unglaublich dankbar und glücklich, aber der Schritt von zwei auf vier Kinder war definitiv auch turbulent.
Du hast eineiige Zwillinge. Wann hast du in deiner Schwangerschaft herausgefunden, dass sich mehr als ein Baby in deinem Bauch befindet? Welche Emotionen kamen auf?
Ich habe es schon beim ersten Ultraschall erfahren. Noch bevor die Ärztin etwas sagen konnte, habe ich sofort zwei Köpfchen auf dem Bildschirm gesehen und geschrien: „Das sind ja zwei!“ Ich habe es Johannes, meinem Partner, dann über FaceTime erzählt – und ich erinnere mich noch, wie der Bildschirm dabei eingefroren ist. Wir waren beide total schockiert!
In den ersten Tagen hatte ich große Angst, weil ich so wenig über eine Zwillingsschwangerschaft wusste. Fragen wie: Wie groß und schwer wird mein Bauch sein? Wie soll ich zwei Babys gleichzeitig gebären? Kann ich beide stillen? haben mich sehr beschäftigt. Doch durch Gespräche mit Freund, die selbst Zwillinge haben, und durch den engen Austausch mit Hebammen und Ärzt konnte ich mich beruhigen. Ich habe es dann auf eine andere Art genießen und mich immer mehr darauf freuen können. Wenn ich damals schon gewusst hätte, wie gut alles laufen würde, hätte ich mir weniger Sorgen gemacht!
Wie war deine Schwangerschaft?
Leider hatte ich eine sehr problematische Schwangerschaft, in der sich ein Problem ans nächste reihte. Das Schlimmste war die anhaltende Übelkeit. Sie wurde über die gesamte Zeit nicht besser, und ich habe mich die gesamten acht Monate ständig übergeben müssen. Ich glaube, ich habe in jeden Mülleimer der Stadt gespuckt!
Trotzdem habe ich versucht, mich an den schönen Momenten festzuhalten – wie zum Beispiel, als ich gespürt habe, wie beide gleichzeitig getreten haben. Das war einfach unbeschreiblich und hat mich immer wieder für all die Herausforderungen entschädigt!
Gab es etwas, das dir in deiner Schwangerschaft in Bezug auf die Zwillinge gefehlt hat?
Ich hatte wirklich das Gefühl, während der gesamten Schwangerschaft in sicheren Händen zu sein. Da ich als „Risikoschwangerschaft“ eingestuft wurde, musste ich alle zwei Wochen zum Ultraschall. Dabei wurden alle meine Fragen ausführlich beantwortet, was mir sehr viel Sicherheit gegeben hat.
Wie war deine Geburt?
Die Geburt war wirklich das Beeindruckendste, was ich je erlebt habe – eine durchweg positive Erfahrung, auch wenn die Presswehen natürlich sehr anstrengend waren. Die Geburt wurde in der 37. Woche eingeleitet. Ich hatte einen langen Prozess erwartet, aber alles ging relativ schnell. Angeblich habe ich, sobald Alba (das zweite Baby) geboren war, direkt zu Johannes gesagt: „Ich will das nochmal machen!“ An alle werdenden Zwillingsmamas, die wie ich vorher Angst hatten: Eine Zwillingsgeburt kann wirklich gut verlaufen und muss nicht so schmerzhaft oder schwierig sein, wie ihr es euch vorstellt.
Wie ist das erste Jahr als Mutter von Zwillingen verlaufen? Was war am schwierigsten und was war einfacher als erwartet?
Es war definitiv das aufregendste Jahr meines Lebens. Ich hatte es mir viel schwieriger vorgestellt, Zwillinge zu haben, als es letztendlich war. Zwar habe ich keine Vergleichsmöglichkeiten, aber die doppelte Liebe, die ich von ihnen zurückbekomme, wiegt alles auf. Ich könnte stundenlang zuschauen, wie sie miteinander spielen und lachen. Zu sehen, wie sehr sie einander lieben, ist einfach unglaublich.
Die schwierigsten Momente sind die, in denen ich mich unzulänglich fühle – zum Beispiel, wenn beide gleichzeitig weinen und Trost brauchen. Es ist schwer, zwei Babys gleichzeitig zu beruhigen und beiden gerecht zu werden.
Was hättest du dir gewünscht, das dir jemand während der Zwillingsschwangerschaft gesagt hätte? Und was würdest du anderen, die sich jetzt in der gleichen Situation befinden, gerne sagen?
Jede Erfahrung ist natürlich unterschiedlich, aber ich wünschte, jemand hätte mir vorher gesagt, dass es nicht so schwer sein muss, wie man es sich vorstellt. Dass eine vaginale Geburt mit Zwillingen nicht traumatisch sein muss und dass auch das gleichzeitige Stillen machbar sein kann. Außerdem würde ich gerne allen Mut machen, sich Unterstützung von Familie und Freund zu holen – und diese auch anzunehmen. Man muss das alles nicht allein schaffen!