Stillen oder Zufüttern?

Stillen kann sich während der Schwangerschaft für manche distanziert oder fremd anfühlen – für andere wiederum wie die natürlichste Sache der Welt. Die Gefühle beim Stillen sind sehr individuell, vergleiche dich also nicht mit anderen!

Bei einigen kann der chemische Prozess während des Stillens ein Gefühl der Ruhe und Zufriedenheit hervorrufen, wenn die Milch fließt. Das Oxytocin, das die Milchproduktion anregt, ist auch unser Ruhehormon. Bei anderen kann diese chemische Reaktion jedoch vorübergehende Angstgefühle auslösen. Die Empfindungen sind stark mit dem Stillen verbunden und verschwinden, sobald die Stillmahlzeit abgeschlossen ist. Nur weil du beim Stillen eines Kindes ein bestimmtes Gefühl erlebt hast, bedeutet das nicht, dass du dich beim Stillen eines weiteren Kindes genauso fühlen wirst.

Früher wurden Brüste oft mit sexuellen Reizen in Verbindung gebracht, und es mag sich seltsam anfühlen, dass der Fokus nun darauf liegt, das eigene Kind über die Brüste zu ernähren. Manche Menschen haben sogar sexuellen Missbrauch erlebt, was dazu führen kann, dass negative Emotionen mit dem Konzept des Stillens verknüpft werden.

Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich Menschen in deinem Umfeld dazu äußern, wie du dein Baby am besten fütterst solltest. Kindern Nahrung zu geben ist ein grundlegender Faktor für das Überleben der Menschen, und es ist keineswegs in Ordnung, sich gegenseitig abzuwerten. Versuche, Ruhe darin zu finden, dass du das tust, was für dich, dein Kind und eure Situation am besten ist. Vergiss nicht, dass du diese Entscheidung vor niemandem rechtfertigen musst.