Der Körper muss in der Schwangerschaft mehr Zucker aus dem Blut aufnehmen als wenn man nicht schwanger ist. Der Blutzuckerspiegel kann daher zu hoch steigen, wenn das Insulin nicht ausreicht. Dann kann bei dir Schwangerschaftsdiabetes diagnostiziert werden. In diesem Artikel gehen wir darauf ein, was das bedeutet!
Schwangerschaftsdiabetes, auch bekannt als Gestationsdiabetes, ist eine Form von Diabetes in der Schwangerschaft. Diese Stoffwechselstörung tritt auf, wenn nicht alle schwangeren Frauen in der Lage sind, den erhöhten Insulinbedarf, der mit einer Schwangerschaft einhergeht, zu produzieren. Insulin ist ein Hormon, das in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird und hilft, den Blutzuckerspiegel (Glukose) zu regulieren. Während der Schwangerschaft, insbesondere im letzten Trimester, kommt es zu einer Abnahme der Insulinempfindlichkeit, die vor allem durch Hormone verursacht wird, die aus der Plazenta ausgeschüttet werden. Das bedeutet, dass die Bauchspeicheldrüse mehr Insulin produzieren muss, um den Zucker in der Schwangerschaft im Gleichgewicht zu halten. Wenn die Bauchspeicheldrüse nicht genug Insulin produzieren kann, entwickelt die schwangere Frau Schwangerschaftsdiabetes, auch als Gestationsdiabetes mellitus (GDM) bezeichnet.
Wer hat ein erhöhtes Risiko, an Schwangerschaftsdiabetes zu erkranken?
Jede schwangere Frau kann an Schwangerschaftsdiabetes erkranken. Ein erhöhtes Risiko, an GDM zu erkranken, haben jedoch Frauen, die älter sind, familiär bedingten Diabetes haben, Übergewicht sind oder in einer früheren Schwangerschaft bereits Gestationsdiabetes hatten oder ein zu großes Kind zur Welt gebracht haben.
Warum ist Schwangerschaftsdiabetes problematisch?
Ein erhöhter Blutzuckerspiegel bei der Schwangeren führt zu einem ebenfalls erhöhten Blutzuckerwert beim Fötus, da der hohe Blutzucker die Plazenta passiert. Daraufhin beginnt der Fötus, mehr Insulin zu produzieren, um den erhöhten Blutzuckerspiegel auszugleichen. Insulin ist ein Wachstumshormon für den Fötus, was dazu führen kann, dass der Fötus übermäßig an Gewicht zunimmt und zu groß wird. Dies kann wiederum zu Komplikationen bei der Geburt führen. Diese Schwangerschaftsdiabetes Risiken können sowohl die Mutter als auch das Kind betreffen.
Wie erkennt man Schwangerschaftsdiabetes?
Alle schwangeren Frauen können durch einen sogenannten oralen Glukosetoleranztest (auch Zuckerbelastungstest genannt) auf Schwangerschaftsdiabetes untersucht werden. Dies gilt insbesondere, wenn Risikofaktoren vorliegen oder zufällig zu hohe Zuckerwerte Schwangerschaft festgestellt wurden, zum Beispiel bei einer Blutprobe im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge. In seltenen Fällen wird Diabetes bereits bei einer Blutabnahme am Finger erkannt, wenn der Wert deutlich zu hoch ist. In den meisten Fällen wird GDM jedoch durch den Glukosetoleranztest diagnostiziert.
Vor diesem Test muss die Schwangere ab dem Vorabend nüchtern bleiben. Dann wird der Blutzucker vor der Einnahme einer Zuckerlösung sowie 60 Minuten und 120 Minuten nach der Einnahme der Lösung gemessen. Das Ergebnis dieses Tests gibt Aufschluss darüber, ob Schwangerschaftsdiabetes vorliegt. Die Diagnose basiert auf den gemessenen Blutzuckerwerten während des Tests.
Anzeichen für Schwangerschaftsdiabetes können subtil sein, aber mögliche Symptome Schwangerschaftsdiabetes umfassen erhöhten Durst, häufiges Wasserlassen und ungewöhnliche Müdigkeit. Allerdings treten diese Symptome nicht bei allen Frauen auf, weshalb der Glukosetoleranztest so wichtig für die Diagnose ist.
Schwangerschaftsdiabetes: Was tun?
Die Therapie bei Schwangerschaftsdiabetes umfasst verschiedene Ansätze. GDM wird zunächst durch eine angepasste Ernährung und regelmäßige Bewegung behandelt. Wenn diese Maßnahmen nicht ausreichen, kann die Therapie durch Tabletten und/oder Insulintherapie ergänzt werden, je nach den Ergebnissen des Glukosetoleranztests und dem weiteren Verlauf des Blutzuckerspiegels in der Schwangerschaft. Bei einer Diagnose von GDM muss die schwangere Frau regelmäßig ihre Blutzuckerwerte kontrollieren lassen.
Die Therapie zielt darauf ab, die Blutzuckerwerte im Normalbereich zu halten, um Komplikationen für Mutter und Kind Schwangerschaftsdiabetes zu vermeiden. Eine engmaschige Überwachung und Anpassung der Therapie ist oft notwendig, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
Frauen, die während ihrer Schwangerschaft Gestationsdiabetes hatten, haben ein erhöhtes Risiko, später im Leben an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Die Nachsorge erfolgt in der Regel nach der Schwangerschaft durch den Frauenarzt, Hausarzt oder einen Diabetologen – und diese Nachsorge ist wichtig!