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PCOS: Was ist das? Die Bedeutung des Polyzystisches Ovarialsyndrom

Verifiziert von

Maria Midstam

Hebamme

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    PCOS: Was ist das? Die Bedeutung des Polyzystisches Ovarialsyndrom

    Verifiziert von

    Maria Midstam

    Hebamme

    Hast du einen unregelmäßigen Menstruationszyklus? Das kann ein Zeichen des PCOS sein, bei dem es zu einem Ungleichgewicht der Hormone aus den Eierstöcken kommt. In diesem Artikel beleuchten wir alles Wissenswerte über das PCOS, seine Bedeutung und Auswirkungen.

    Ein unregelmäßiger Menstruationszyklus kann viele Ursachen haben, und eine davon ist das Polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS), eine der häufigsten hormonellen Störungen bei Frauen im gebärfähigen Alter. PCOS betrifft weltweit Millionen von Frauen und kann sich auf unterschiedliche Weise äußern. Von unregelmäßigen Perioden über Schwierigkeiten beim Kinderwunsch bis hin zu körperlichen Veränderungen – PCOS kann viele Aspekte des Lebens beeinflussen. Doch was genau steckt hinter diesem Syndrom, wie wird es diagnostiziert und was kann dagegen unternommen werden? In diesem Artikel beleuchten wir alles Wissenswerte über PCOS und seine Bedeutung für betroffene Frauen.

    Was ist PCOS?

    PCOS steht für Polyzystisches Ovarialsyndrom und bezeichnet eine Hormonstörung, die die Funktion der Eierstöcke beeinträchtigt. Der Name „polyzystisch“ bedeutet, dass sich in den Eierstöcken zahlreiche kleine Zysten bilden können. Diese PCOS Zysten sind kleine, mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen, die nicht regelmäßig das Ei freisetzen, was zu unregelmäßigen oder ausbleibenden Perioden führen kann.

    Das Polyzystisches Ovarialsyndrom ist eng mit einem Hormonungleichgewicht verbunden, bei dem vor allem die Werte von Testosteron (ein männliches Hormon) und Insulin verändert sind. Diese PCOS-Hormone haben Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit, den Menstruationszyklus und die körperlichen Merkmale der betroffenen Frauen. Zu viel männliche Hormone als Frau können verschiedene Symptome hervorrufen, die wir im nächsten Abschnitt genauer betrachten.

    PCOS Symptome: Welche Anzeichen gibt es?

    Die Symptome von PCOS können von Frau zu Frau sehr unterschiedlich sein, aber häufige PCOS Anzeichen sind:

    1. Unregelmäßige oder ausbleibende Perioden: Frauen mit PCOS haben oft unregelmäßige Menstruationszyklen oder bleiben ganz ohne Periode. Manchmal kann es auch zu extrem langen Zyklen kommen, in denen der Eisprung ausbleibt. PCOS und keine Periode sind häufig miteinander verbunden.
    2. Vermehrter Haarwuchs (Hirsutismus): Ein erhöhtes Testosteron-Niveau kann zu vermehrtem Haarwuchs im Gesicht, am Kinn, auf der Brust oder am Bauch führen. Diese Art von Haarwuchs ist bei Frauen mit PCOS häufiger als bei Frauen ohne die Erkrankung.
    3. Akne und fettige Haut: Ein Ungleichgewicht der Hormone kann auch Hautprobleme wie Akne oder fettige Haut hervorrufen, besonders im Bereich des Gesichts und des Oberkörpers.
    4. Gewichtszunahme oder Schwierigkeiten beim Abnehmen: Viele Frauen mit PCOS haben eine höhere Neigung zu Gewichtszunahme, insbesondere im Bereich des Bauches. Insulinresistenz, eine häufige Begleiterscheinung von PCOS, kann dies verstärken.
    5. Haarausfall: Eine weitere Folge des erhöhten Testosteronspiegels kann Haarausfall am Kopf (androgenetische Alopezie) sein, ähnlich wie es bei Männern im Alter üblich ist.
    6. Fruchtbarkeitsprobleme: Da der Eisprung bei Frauen mit PCOS häufig ausbleibt, kann es zu Schwierigkeiten beim Schwangerwerden kommen. Etwa 70 % der Frauen mit PCOS haben Probleme mit der Fruchtbarkeit, was den Kinderwunsch erheblich beeinträchtigen kann.

    PCOS Diagnose: Wie wird PCOS festgestellt?

    Die Diagnose von PCOS erfolgt in der Regel durch eine Kombination von Symptomen, körperlicher Untersuchung und medizinischen Tests. Ein Arzt oder eine Ärztin wird zunächst die Menstruationsgeschichte und körperliche Symptome erfragen und anschließend eine Ultraschalluntersuchung der Eierstöcke durchführen, um nach polyzystischen Eierstöcken zu suchen. Auch eine Blutuntersuchung zur Messung von Hormonspiegeln, insbesondere Testosteron und Luteinisierendem Hormon (LH), gehört häufig zur PCOS Diagnose.

    Es gibt keinen einzigen PCO-Syndrom Test, der PCOS eindeutig nachweist, aber die häufigste Diagnose erfolgt anhand der Rotterdam-Kriterien. Diese besagen, dass mindestens zwei der folgenden drei Kriterien erfüllt sein müssen:

    1. Unregelmäßige Menstruation oder Zyklusstörungen
    2. Hoher Testosteronspiegel oder Anzeichen von Hirsutismus (Androgenisierung)
    3. Polyzystische Eierstöcke (während einer Ultraschalluntersuchung sichtbar)

    PCOS Ursachen: Warum entsteht das Syndrom?

    Die genauen PCOS Ursachen sind noch nicht vollständig verstanden, aber es gibt mehrere Faktoren, die eine Rolle spielen könnten:

    1. Hormonelles Ungleichgewicht: Frauen mit PCOS haben oft ein Ungleichgewicht in den Hormonen, die den Eisprung steuern. Insulinresistenz ist ein weiterer wichtiger Faktor, da sie den Blutzuckerspiegel beeinflusst und zu einer erhöhten Insulinproduktion führt, was wiederum das Wachstum von Eiern in den Eierstöcken beeinträchtigt.
    2. Genetik: Es gibt Hinweise darauf, dass PCOS in Familien vorkommt. PCOS ist vererbbar, was bedeutet, wenn deine Mutter oder Schwester PCOS hat, bist du möglicherweise eher betroffen.
    3. Insulinresistenz: Viele Frauen mit PCOS haben eine Insulinresistenz, was bedeutet, dass der Körper das Insulin, das er produziert, nicht effektiv nutzen kann. Dies kann den Hormonhaushalt durcheinanderbringen und die Symptome von PCOS verschärfen.

    PCOS Behandlung: Welche Medikamente und Therapien gibt es?

    Es gibt keine Heilung für PCOS, aber es gibt verschiedene Behandlungsansätze, die helfen können, die Symptome zu lindern und den Hormonhaushalt zu regulieren. Die PCOS Behandlung hängt von den individuellen Symptomen und Bedürfnissen der Frau ab:

    1. Hormonelle Verhütung: Die Einnahme der Antibabypille oder anderer hormoneller Verhütungsmittel wie einem Hormonpflaster oder Hormonring kann helfen, den Menstruationszyklus zu regulieren und Symptome wie Akne oder Hirsutismus zu verbessern.
    2. Insulin-Sensibilisierende Medikamente: Bei Frauen mit Insulinresistenz kann die Einnahme von Metformin, einem PCOS Medikament, das die Insulinempfindlichkeit verbessert, helfen, den Blutzuckerspiegel zu regulieren und Symptome von PCOS zu lindern.
    3. Lebensstiländerung: Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung können helfen, das Gewicht zu kontrollieren und die Insulinempfindlichkeit zu verbessern. Besonders bei Übergewicht kann eine Gewichtsreduktion die Symptome von PCOS deutlich verbessern.
    4. Fruchtbarkeitsbehandlungen: Wenn der Kinderwunsch besteht, können Fruchtbarkeitsmedikamente wie Clomifen oder auch In-vitro-Fertilisation (IVF) in Erwägung gezogen werden, um den Eisprung zu fördern und eine Schwangerschaft zu ermöglichen.
    5. Behandlung von Hautproblemen: Bei Hautproblemen wie Akne oder starkem Haarwuchs können Medikamente wie Antiandrogene (die männliche Hormone blockieren) oder topische Behandlungen eingesetzt werden.

    Fazit: Leben mit dem Polyzystischen Ovarialsyndrom

    PCOS ist eine komplexe Hormonstörung, die viele Aspekte des Lebens einer Frau beeinflussen kann. Von Zyklusstörungen über Unfruchtbarkeit bis hin zu körperlichen Veränderungen – die Auswirkungen können vielfältig sein. Es ist wichtig zu beachten, dass PCOS auch das Risiko für andere Gesundheitsprobleme wie Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen kann.

    Trotz der Herausforderungen gibt es viele Möglichkeiten, die Symptome zu managen und ein erfülltes Leben zu führen. Mit der richtigen Behandlung, regelmäßigen Arztbesuchen und einer gesunden Lebensweise können viele Frauen ihre PCOS-Symptome erfolgreich kontrollieren. Wenn du Anzeichen von PCOS bei dir vermutest, zögere nicht, einen Arzt aufzusuchen. Je früher die Diagnose gestellt wird, desto eher kann eine effektive Behandlung beginnen.

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