Es ist nicht ungewöhnlich, dass mit dem Wunsch, schwanger zu werden, die Neugier auf den eigenen weiblichen Zyklus zunimmt. Viele Frauen wissen gar nicht genau, wie lang ihr Zyklus eigentlich ist, was als „normale“ Zykluslänge angesehen wird und welche hormonellen Veränderungen während des Menstruationszyklus im Körper auftreten. In diesem Artikel klären wir alles, was gut und wichtig zu wissen ist!
Hast du dich schon einmal gefragt, warum deine Stimmung manchmal ohne erkennbaren Grund schwankt? Energie, Appetit und Emotionen können von Tag zu Tag stark variieren. Vielleicht fühlst du dich im einen Moment glücklich und zufrieden, nur um im nächsten niedergeschlagen und antriebslos zu sein. Aber was verursacht diese Schwankungen? Der Grund liegt oft in den hormonellen Veränderungen, die während des weiblichen Zyklus auftreten. Der Hormonzyklus der Frau spielt eine entscheidende Rolle für unser Wohlbefinden.
Dauer des Menstruationszyklus
Dein Menstruationszyklus beginnt am ersten Tag der Periode und endet am Tag vor Beginn der nächsten. Die Zyklus Dauer kann von Frau zu Frau unterschiedlich sein und schwankt manchmal auch von Monat zu Monat, wobei der Durchschnitt bei etwa 28 Tagen liegt. Ein normaler Zyklus kann zwischen 21 und 45 Tagen dauern. Diese Variationen in der Zykluslänge sind völlig normal und werden durch verschiedene Faktoren beeinflusst.
Menstruationszyklus berechnen
Um die Dauer deines Menstruationszyklus zu ermitteln, musst du lediglich aufzeichnen, wann du deine Periode bekommst. Zähle die Tage vom ersten Tag der Menstruation bis zum Beginn der nächsten Periode. Es gibt auch zahlreiche Apps und Tools, die als Zykluskalender fungieren und dir helfen können, deinen Zyklus zu verfolgen und einen besseren Überblick zu bekommen.
Die verschiedenen Phasen und Hormone des Menstruationszyklus
Der weibliche Zyklus besteht aus mehreren Zyklusphasen: der Follikelphase, der Ovulationsphase (Eisprung) und der Lutealphase, bevor die Regelblutung einsetzt. Diese 4 Phasen des weiblichen Zyklus werden durch ein komplexes Zusammenspiel von Hormonen gesteuert. Aber was passiert genau in jeder dieser Phasen?
Follikelphase
Die Follikelphase, auch Aufbauphase genannt, beginnt mit dem ersten Tag der Menstruation und dauert bis zum Eisprung, der in einem durchschnittlichen Zyklus um den 14. Tag stattfindet. In den ersten Tagen der Follikelphase hast du deine Menstruation, die in der Regel 3-5 Tage dauert. Danach bereitet sich der Körper auf den Eisprung vor, indem er das Hormon Östrogen produziert. Dieses weibliche Hormon sorgt dafür, dass die Gebärmutterschleimhaut dicker wird, um eine befruchtete Eizelle aufzunehmen.
Während dieser Phase findet die Follikelreifung statt, bei der mehrere Follikel in den Eierstöcken heranreifen. Der Hypothalamus und die Hypophyse spielen eine wichtige Rolle bei der Regulierung dieses Prozesses, indem sie die Hormone FSH (Follikelstimulierendes Hormon) und LH (Luteinisierendes Hormon) ausschütten.
Kurz vor dem Eisprung steigt der Östrogenspiegel an, was sich positiv auf dein Wohlbefinden auswirken kann. Viele Frauen fühlen sich während dieser Phase besonders energiegeladen, selbstbewusst und zufrieden. Auch der Sexualtrieb kann in dieser Zeit verstärkt sein.
Eisprung (Ovulation)
Der Eisprung tritt auf, wenn ein Eierstock eine Eizelle freisetzt, die dann von einem Spermium befruchtet werden kann. Dies geschieht in der Regel 12-16 Tage vor der nächsten Periode, je nach Länge deines Menstruationszyklus. Zu diesem Zeitpunkt steigt auch das Testosteronlevel, was zu einem erhöhten Sexualtrieb und intensiveren Orgasmen führen kann. Tatsächlich sind Frauen während des Eisprungs sexuell am aktivsten im Zyklus.
Die fruchtbaren Tage sind rund um den Eisprung, da Spermien bis zu 5 Tage im Eileiter überleben können, während die Eizelle nur 24 Stunden befruchtungsfähig bleibt. Daher wird die Zeit rund um den Eisprung auch als „fruchtbares Fenster“ bezeichnet.
Lutealphase
Die Lutealphase, auch Gelbkörperphase genannt, beginnt nach dem Eisprung und endet mit dem Einsetzen der Periode. In dieser Phase steigt der Progesteronspiegel, der dafür sorgt, dass die Gebärmutterschleimhaut weiterhin auf eine befruchtete Eizelle vorbereitet ist. Der Gelbkörper, der sich aus dem geplatzten Follikel bildet, produziert das Progesteron. Wenn keine Befruchtung stattfindet, sinken die Spiegel von Progesteron und Östrogen ab etwa dem 21. Tag des Zyklus. Dadurch wird die Gebärmutterschleimhaut abgebaut, was schließlich zu Beginn der nächsten Periode führt.
In dieser Phase leiden viele Frauen an PMS und/oder hormoneller Akne. Das liegt daran, dass Östrogen zusammen mit dem sogenannten „Glückshormon“ Serotonin sinkt, wodurch du dich eventuell niedergeschlagen fühlst. Gleichzeitig sinkt der Progesteronspiegel kurz vor der Menstruation. All diese niedrigen Hormonspiegel können dazu führen, dass PMS-Beschwerden zum Ausdruck kommen.
Eisprung im Menstruationszyklus
Der Eisprung tritt normalerweise am 14. Tag des Menstruationszyklus auf. Es ist möglich, dass du diesen als menstruationsähnlichen Schmerz wahrnimmst, aber viele Frauen bemerken ihn auch gar nicht.
Beim Eisprung wird eine Eizelle vom Eierstock freigesetzt und gelangt in den Eileiter. Häufig ist es ein Eierstock, der eine einzelne Eizelle freisetzt. Diese kann dann durch Geschlechtsverkehr mit Spermien befruchtet werden. Da Spermien bis zu 5 Tage im Körper überleben können, ist es auch möglich, in den Tagen vor dem Eisprung schwanger zu werden. Auch am Tag nach dem Eisprung kannst du schwanger werden, wenn das Ei innerhalb von 24 Stunden nach seiner Freisetzung „reif“ ist. Biologisch gesehen haben Frauen in dieser Zeit auch die höchste Libido!
Manchmal ist der Menstruationszyklus unregelmäßig, sodass er in einem Monat 25 Tage und im nächsten 35 Tage dauert. Für Frauen, die schwanger werden möchten, kann es dann schwierig sein, den genauen Zeitpunkt des Eisprungs zu bestimmen. Es gibt jedoch natürliche Methoden, um die Körpersignale rund um den Eisprung zu erkennen, etwa indem du die verschiedenen Eigenschaften deines Zervixschleims beobachtest oder deine Körpertemperatur misst. Zur sicheren Bestimmung kann auch ein Ovulationstest durchgeführt werden, der in der Apotheke erhältlich ist.
Es ist wichtig zu beachten, dass Zyklusstörungen auftreten können, die den normalen Ablauf des Menstruationszyklus beeinflussen. Wenn du Bedenken hast oder Unregelmäßigkeiten feststellst, ist es ratsam, mit deinem Arzt zu sprechen.