Das respiratory syncytial virus (RSV), auch bekannt als RS-Virus oder respiratorisches Synzytial-Virus, hat sich in den letzten Wintern wie ein Lauffeuer verbreitet und bei Eltern landesweit Besorgnis ausgelöst. Aber was genau ist RSV und wie häufig erkranken Kinder daran? In diesem Artikel hilft uns die Kinderkrankenschwester Matilda, alle Fragen zu RSV zu klären, die Eltern möglicherweise haben.
Derzeit sind Eltern sehr besorgt über RSV, eine Atemwegsinfektion, die sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen auftreten kann. Aber wie besorgt solltest du um deine Kleinen sein? Tatsache ist, dass die Krankheit bei Kindern über 2 Jahren sowie bei Erwachsenen selten einen schwerwiegenden Verlauf nimmt. Bei Säuglingen und Kleinkindern kann es jedoch problematischer sein, da sie nur durch die Nase atmen und daher möglicherweise Schwierigkeiten haben, gestillt oder mit der Flasche gefüttert zu werden. Das kann beängstigend sein, und besonders schwierig ist es, dass es oft länger dauert, bis man sich von einer RSV-Infektion erholt. Der Husten, oft ein trockener Husten, kann Wochen anhalten.
Wie häufig erkranken kleine Kinder (0-2 Jahre) an RSV?
Fast alle Kinder unter 2 Jahren erleiden irgendwann eine RSV Virus, aber nicht jedes Kind erkrankt ernsthaft an dem Virus. Neugeborene unter 3 Monaten, Frühgeborene, Kinder unter 2 Jahren mit angeborenen Lungen- oder Herzerkrankungen, neurologischen Erkrankungen oder anderen Immunschwächen haben jedoch ein höheres Risiko, schwerer zu erkranken. Diese Gruppen gehören zu den Risikogruppen für Komplikationen wie Bronchitis, Pneumonie oder eine Verschlimmerung von bestehendem Asthma.
Was soll ich tun, wenn mein Kind hustet und ich RSV dahinter vermute?
Zuerst solltest du alles tun, um deinem Kind bei Erkältungssymptomen wie Husten, Fieber, Schnupfen oder bei ganz kleinen Kindern möglicherweise sogar Kurzatmigkeit zu helfen. Folgende Maßnahmen können hilfreich sein:
- Hebe das Kopfende des Bettes an, um deinem Kind das Atmen zu erleichtern.
- Biete viel Flüssigkeit an (sei hartnäckig!).
- Führe Nasenspülungen mit Kochsalzlösung bei deinem Kind durch (in der Apotheke erhältlich).
- Biete regelmäßig kleine Portionen Essen und Trinken an, möglichst immer ein wenig.
- Bei Bedarf kannst du auch fiebersenkende Mittel verabreichen. Wenn dein Kind jedoch unter 6 Monate alt ist, solltest du vorher ärztlichen Rat einholen.
Wann benötige ich ärztliche Hilfe?
Wenn dein Kind Schwierigkeiten beim Atmen und/oder beim Stillen, beim Trinken aus der Flasche oder bei der Einnahme anderer Flüssigkeiten zu haben scheint, solltest du als Elternteil immer einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Dies gilt auch, wenn dein Kind träge wirkt oder Anzeichen von Müdigkeit zeigt.
Wenn du ein Baby unter 3 Monaten hast, das Fieber hat, seit einigen Tagen Schwierigkeiten beim Stillen oder Essen hat oder sichtbare Atembeschwerden zeigt, solltest du sofort die Notfallambulanz aufsuchen! In solchen Fällen kann ein Krankenhausaufenthalt notwendig sein.
Wie erkenne ich, ob die Atmung meines Kindes beeinträchtigt ist?
Manchmal kann es schwierig sein, dies festzustellen. Ein Anzeichen ist, wenn die Atmung des Babys angespannt wirkt. Das Baby atmet dann schnell und oberflächlich, und der Bauch bewegt sich beim Ein- und Ausatmen stark. Es kann sogar anstrengend für dein Kind aussehen, und die Atmung kann pfeifend oder keuchend klingen. Diese pfeifende Atmung ist ein typisches Symptom einer RSV-Infektion. Wenn du dir unsicher bist, wie du deinem kranken Kind helfen kannst, ist es immer ratsam, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Kann man das Risiko minimieren, dass sich das eigene Kind mit RSV infiziert?
Nach der Pandemie möchten viele Eltern keine Isolation mehr, aber das Beste, was du tun kannst, um das Risiko einer RSV-Übertragung zu verringern, ist, große Menschenansammlungen zu meiden. Besonders während der Hauptsaison, in der RSV am stärksten verbreitet ist (normalerweise von November bis März), ist dies wichtig. Auch gute Händehygiene spielt eine große Rolle! Regelmäßiges Händewaschen und die Einhaltung von Hygieneregeln können die Übertragung des RSV Virus deutlich reduzieren.
Du kannst die Verbreitung von RSV jederzeit auf der Website der Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) verfolgen, um dich über die aktuelle RSV-Situation zu informieren. Wenn du ein Neugeborenes zu Hause hast, kannst du erwägen, die Anzahl der Gäste strikt zu begrenzen. Idealerweise sollten nur gesunde Personen euch besuchen. Wenn möglich, ist es auch ratsam, Treffen im Freien abzuhalten, um das Risiko einer Ansteckung zu minimieren.
Es ist wichtig zu wissen, dass RSV hauptsächlich durch Tröpfcheninfektion übertragen wird. Die Inkubationszeit beträgt in der Regel 4-6 Tage. Während dieser Zeit kann eine Person bereits ansteckend sein, ohne Symptome zu zeigen. Daher ist Vorsicht geboten, besonders wenn man mit Säuglingen oder Kleinkindern in Kontakt kommt.
Wenn du vermutest, dass dein Kind an RSV erkrankt ist, kann ein PCR-Test zur Diagnose durchgeführt werden. Dies ist besonders wichtig bei Kindern mit Grunderkrankungen oder einem erhöhten Risiko für schwere Verläufe.
Hole ärztlichen Rat ein, wenn du Bedenken hast oder Unterstützung bei der Einschätzung der Situation benötigst. Besonders bei Kindern mit chronischen Erkrankungen wie Asthma oder angeborenen Herzfehlern ist es wichtig, frühzeitig medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, da RSV zu einer Verschlechterung der Lungenfunktion führen kann.